Mia’s beste Freundin war von jeher S. Sie wohnt im selben Haus wie wir, nur ein paar Stockwerke höher. Ihre Mama parkt schräg hinter uns. So haben wir uns kennengelernt – eigentlich haben sich zuerst die Mädels gesehen. Und sich sofort gemocht. Ohne die beiden hätten wir Mamas uns auch nicht so gut und nah kennengelernt – und so viel verpasst, denn S.‘ Mama ist eine meiner besten Freundinnen.

S. ist ganz vier Monate jünger als Mia, aber meist diejenige, die den Ton angibt und sagt, wo’s lang geht oder was sie spielen sollen.
Bisher hat Mia das hingenommen, ja, es war ihr sogar oft ganz recht, nicht nachdenken zu müssen, was sie denn nun tun möchte. Jetzt aber ist die Rebellin in ihr erwacht. Sie hat eigene Vorstellungen, und die sollen bitte auch umgesetzt werden. Und das gibt immer wieder Zündstoff. Fast jedes Zusammentreffen endet am Abend mit Streitereien, die beiden Mädels gleich wieder leid tun, aber für uns alle ziemlich anstrengend sind.

Da tut es gut, dass die große Prinzessin eine neue Freundin gefunden hat: B.
B. wohnt S. gegenüber und wir sind ihr immer wieder am Spielplatz und im Kindergarten begegnet. Aber so richtig interessant war sie für Mia nie. Bis vor ein paar Wochen: da hat mich ihre Mama gefragt, ob ich denn nicht ein, zwei Stunden auf sie aufpassen könnte. Ich hab zugesagt – und Mia war begeistert!
Das Mädl ist ein Jahr älter und schon allein dadurch interessant – ältere Kinder haben Mia schon immer interessiert. Zum anderen ist B. ein sehr, sehr liebes, freundliches Mädchen, das auch die Vorschläge von Mia annimmt. Die beiden harmonieren unglaublich gut. Wenn sie hier sind merke ich kaum, dass da zwei Mädchen zu betreuen/ beaufsichtigen habe.

Und Mia fragt immer wieder, ob denn die B. nicht bald mehr zu Besuch kommen kann. Ich freue mich sehr, dass die kleine Große jetzt zwei beste Freundinnen hat.

Andrea