War ich noch nie. Und werde es vermutlich auch nie werden.
Ich habe keine Lust, nach immer Höherem zu streben, besser zu sein, als meine Kollegen und sie nötigenfalls auszubremsen.
Ich arbeite, um zu leben und nicht umgekehrt.
Ich bin gerne Mama und möchte Zeit für meine Kinder haben.
Ich möchte nicht auf meine Mama-Rolle reduziert werden. „Du bist ja in den nächsten beiden Jahren nur Mama!“ ist einer der Sätze, die ich am allerwenigsten leiden kann. Ich bin nicht „nur Mama“. Ich bin für die nächsten beiden Jahre Vollzeit-Mama, Monsterexpertin, Geisterjägerin, Köchin, Animateurin, Schmuckdesignerin, Wäscherin, Managerin – meiner Zeit, unseres Haushalts, unserer Kinder -, Bibliothekarin, Malerin, Sängerin, Tänzerin und vieles mehr.
Von den beiden Zwergen habe ich viel gelernt: ich bin viel geduldiger, habe mehr Selbstvertrauen, mehr Durchsetzungsvermögen, mehr Ausdauer, mehr Diplomatie, kann meine Zeit besser einteilen und viel mehr Dinge in kürzerer Zeit erledigen.
Wenn mir jemand also an den Kopf wirft: „Du bist nur Mama!“ fühle ich mich in meiner Aufgabe gering geschätzt. Zwei kleine Kinder nicht nur durch den Tag zu bringen, sondern zu eigenständigen, selbstständigen, selbst denkenden Menschen zu erziehen ist keine kleine Aufgabe. Und die möchte ich gerne gewürdigt sehen.
Versteht mich nicht falsch: ich gehe gerne arbeiten. Ich liebe meinen Job. Ich freue mich, nach den zwei Jahren Karenz wieder jeden Tag arbeiten zu gehen, mich mit Erwachsenen zu unterhalten und mich um andere Sorgen und Probleme zu kümmern, als die, die unsere Kinder betreffen. Ich freue mich auf meine Kollegen, unsere Ehrenamtlichen Mitarbeiter, sogar auf meine Chefs.
Solange die Kinder klein sind, werde ich halbtags arbeiten, später auch gerne mehr.
Bestimmt gibt es andere Mütter, die einen anderen Weg eingeschlagen haben und mit ihrer Entscheidung genauso glücklich sind wie ich mit meiner.
Ich möchte es mir selbst aussuchen können. Mich nicht rechtfertigen müssen dafür. Nicht schief angeschaut werden. Und vor allem nicht gering geschätzt werden.
Dies ist mein Leben und mein Weg. Ich bestimme selbst, wohin er führt.
Und ich bin froh und dankbar, dass mein Mann, der beste Ehemann und Papa von allen, das genau so sieht und mich immer unterstützt!