Und um das gleich vorweg zu nehmen: Nein, der kleine Prinz läuft noch nicht alleine herum. Dazu braucht er immer noch eine Hand zum Festhalten. Nicht, um das Gleichgewicht zu halten – das kann er schon ganz gut alleine – , sondern nur so zur Sicherheit. Hauptsache, jemand ist dabei, der im Notfall eingreift.
Und Notfälle gibt’s tatsächlich immer wieder: wenn das Rumlaufen zu gut funktioniert, wird er oft übermütig und überschlägt sich schon mal. Und letzte Woche ist er einfach losmarschiert – ohne Hand – und ist vor lauter Freude immer schneller geworden und zuerst auf die Knie und dann aufs Gesicht gefallen 😦 Jetzt ist er noch vorsichtiger geworden.
Aber er hat eines gelernt: er kann sich jetzt ganz alleine aufsetzen. Bevorzugt dann, wenn er eigentlich schlafen soll rollt er sich blitzartig auf den Bauch, schiebt die Beine drunter und drückt sich mit den Händen hoch. Und weil neben seinem Platzerl im Wohnzimmer direkt die Bank steht, kann er auch gleich aufstehen und an der Bank entlang spazieren.
Mittlerweile geht er auch ganz gern an der Hand seiner großen Schwester spazieren. Und seit einiger Zeit spielen die beiden auch ganz gern miteinander. Zum Beispiel „Tauschen“: Immer, wenn der kleine Prinz etwa in die Hand nimmt, dass die große Prinzessin unbedingt und jetzt sofort haben will, tauscht sie mit ihm gegen etwas anderes. Vor einiger Zeit hat er dann begonnen, das selbe zu tun: wenn die große Schwester etwa hat, das er gerne möchte, nimmt er einfach das nächstbeste Teil und hält es ihr hin. Immer in der Hoffnung, sie gibt ihm das erhoffte Ding.
Wenn er nicht gerade herumläuft oder seine große Schwester ärgert, interessiert er sich brennend für Zusammenhänge:
die Tür, ein Blatt Papier, ein Brettl hat zwei Seiten, die nicht immer gleich aussehen
mit einer Bürste wird frisiert
die Semmel gehört ins Sackerl
mit einer Gabel kann man Essen aufspießen und das gehört in den Mund (den eigenen oder irgendeinen anderen)
der Schlüssel kommt ins Schloss
wenn man die Türschnalle runterdrückt, geht die Tür auf
der Deckel gehört auf die Flasche – passt aber nur auf eine Seite
Er hat mittlerweile auch einen ziemlich starken Willen entwickelt. Wenn er den nicht durchsetzen kann, gibt’s Protest. Ihr könnt euch also vorstellen, dass es hier schon mal recht laut werden kann, wenn der kleine Prinz so gerne das scharfe Messer, die Schere, oder die schöne Kamera pflücken möchte, aber die gemeine Mama ihn daran hindert …
Bei dem Entwicklungsschub, den der kleine Kerl grade durchmacht, ist es kein Wunder, dass er grade ziemlich anhänglich ist.
Konstantin wiegt zehneinhalb Kilo, ist dreiundsiebzig Zentimeter groß (und damit zu groß, um aufrecht unter unserem Esstisch durchzugehen) und besitzt acht Zähne (alle Schneidezähne).