Dass der kleine Mann Einschlafprobleme hat ist nichts Neues. Und dass er mittlerweile selber aufstehen kann, wenn er will, ist nicht unbedingt hilfreich. Auch nicht, dass er sich absolut nicht kuscheln lassen möchte oder auf mir schlafen will, wie das die große Prinzessin so gerne getan hat. Er will allein in seinem eigenen Gitterbettchen liegen. Mit maximal meiner Hand in seiner oder auf seinem Rücken.

Wenn er also abends (oder auch mittags) müde wird trage ich ihn eine Weile herum, damit er Zeit hat zu merken, wie müde er eigentlich ist. Meist will er nach einer Weile von sich aus ins Bett – in sein eigenes wohlgemerkt (sollte ich ihn mal in meines legen, robbt er so lange herum, bis er wieder in seinem Bett landet).
Dort liegt er dann zwar mit geschlossenen Augen, aber noch lange nicht ruhig. Die Beine können einfach nicht still halten. Und so robbt er im Bett herum, tritt gegen das Gitter und drückt sich mit aller Kraft dagegen. So lange, bis er endlich erschöpft aufgeben muss.


Sobald ich irgendwie eingreife, ihn rauf nehme, ihn streichle, oder mir gar herausnehme, ihn zuzudecken, ernte ich Protestgeschrei und wir können von vorne anfangen.

Aber irgendwann hat’s der kleine Prinz ins Träumeland geschafft. Das heißt aber noch lange nicht, dass er dann auch wirklich gut schläft. Oft wacht er mitten in der Nacht schreiend auf, beziehungsweise: ich wache auf, weil er schreit. Ob das Albträume sind oder die nächsten Zähne kann ich beim besten Willen nicht sagen.
In guten Nächten kann ich ihn schnell beruhigen und wir können nach ein paar Schlucken aus dem Flascherl und/ oder einer Dosis Dentinox-Gel weiterschlafen.
In schlechten Nächten lässt er sich kaum beruhigen. Raufnehmen oder Kuscheln macht die Sache oft nur noch schlimmer, also muss ich mich damit begnügen, ihm vorsichtig über sein Köpfchen zu streicheln, seine Hand zu halten, ihm etwas vorzusingen oder zu“sch-schen“.
In ganz schlechten Nächten wacht er „richtig“ auf, ist dann zwar müde, kann aber erst nach zwei bis drei Stunden – in denen er quer durch’s Bett robbt, sich windet und tritt –  wieder einschlafen.

Ich glaube, er macht grade wieder einen Entwicklungsschub durch – zumindest ist das Mantra aller erschöpfter Mütter „es ist nur ein Schub, es ist nur ein Schub, es ist nur ein Schub“ grade mein Strohhalm, an den ich mich klammere.
Der letzte Schub hat allerdings über zwei Wochen gedauert und mich an den Rand meiner Belastung gebracht.

Danach hat er zu laufen begonnen. Ich bin gespannt, was uns die schlaflosen Nächte diesmal bringen …