Das Wetter heute war toll – wir haben’s ausgenutzt und sind auf den Spielplatz gegangen, wo wir einige von Mia’s Freunden getroffen haben. Also nicht nur für Mia jede Menge Kinder zum Spielen, auch für mich genug Eltern zum Tratschen – ähm, Unterhalten 😉
Plötzlich erreicht mich von der großen Wiese ein besorgter Ruf der großen Prinzessin. Als ich sie und die anderen Kinder erreiche, ist mir auch gleich klar, warum sie so beunruhigt klingt: Auf der Wiese vor ihren Füßen liegt ein Igel, dem es eindeutig nicht gut geht.
Die Kinder sind neugierig, aber auch besorgt. Also rufe ich die Tierrettung. Die nette Dame am Telefon erklärt mir, dass sie gleich bescheid geben würde. Da aber im Moment viele solcher Notrufe eingehen würden, könnte es bis zu zwei Stunden dauern, bis da jemand käme. Da es dem Tier aber so schlecht ginge, würde sie „dringend“ hinzufügen und das Beste hoffen.
Aber während ich noch mit einer befreundeten Mama überlege, ob es nicht doch besser wäre, den armen Kerl zum nächsten Tierarzt zu bringen, stirbt er.
Nicht nur die Kinder sind sehr betroffen, auch den Eltern geht das nahe. Und so beschließen wir gemeinsam, dass der Igel begraben werden soll.
Eine Mama nimmt also eine Sandschaufel zur Hand und beginnt, am Rand eines Blumenbeetes in einen Maulwurfshügel ein Loch zu graben (während ich der Tierrettung bescheid gebe, dass ihr Einsatz nun leider doch nicht mehr nötig ist). Einige Kinder suchen große, schöne Steine, andere pflücken einen Blumenstrauß und eine Mama bastelt aus zwei Stöckchen und einem Grashalm ein kleines Kreuz.
Zum Schluss wird der Igel vorsichtig in sein Grab gebettet, wir sagen noch einige Worte, dann wird Erde darüber gehäuft. Die Kinder legen die Steine und die Blumen auf’s Grab, stecken das Kreuz in den Boden.
Fertig. Alle gehen wieder spielen.
Aber immer wieder kreisen die Kinder – mal allein, mal zu mehreren – um das kleine Grab. Und machen sich ihre Gedanken.