Auch wenn es erst ein paar Wochen her ist, seit ich euch von unseren ersten zwei Monate zu Viert erzählt habe, scheint mir der kleine Prinz schon wieder viel größer und „reifer“ geworden zu sein. Größer und auch schwerer auf jeden Fall: er ist jetzt vierundsechzig Zentimeter lang (elf mehr als bei der Geburt) und hat sein – ohnehin schon stattliches – Geburtsgewicht mehr als verdoppelt.
Er schläft viel weniger – nein, eigentlich kürzer. Und untertags immer noch gerne im Tragtuch, nachts immer noch am liebsten am Bauch. Aber mittlerweile bin ich das schon gewöhnt und mache mir weniger Sorgen. Allerdings ist er nicht mehr alleine eingeschlafen, was ich aber sowieso nicht von ihm „erwarte“.
Nachts schläft er immer noch recht lang: vor zwei Uhr muss ich ihn selten füttern, meist erst gegen fünf. Dann aber im ein(einhalb)-Stundentakt. Zum Glück weint er nicht, wenn er Hunger bekommt, sondern beginnt hin- und herzuwetzen. Das ist für mich das Zeichen, ihm ein neues Flascherl zu richten, ihn auf den Rücken zu drehen und zu füttern – dann wieder umdrehen und so lange auf seinen Rücken klopfen, bis er entweder eingeschlafen ist oder ein Bäucherchen gemacht hat.
Um spätestens sieben Uhr ist dann Tagwache – zum Glück sind die Nächte jetzt schon so lange, dass es um sechs (bei seiner zweiten – manchmal auch dritten – Fütterung) noch dunkel ist. Dann schläft er nämlich nochmal ein 🙂
Beim Essen sind wir mittlerweile bei Milupa 1 angekommen – die Prä-Nahrung hat ihn nicht mehr satt gemacht. Und seit er auch seinen Schnuller benutzt isst er auch vernünftige Portionen, statt wie vorher das Flascherl als Beruhigungssauger zu benutzen und so ständig zu futtern. Den Schnuller mag er mittlerweile ganz gerne, aber sein Daumen scheint ihm noch besser zu schmecken.
Er bekommt immer noch Hunger, wenn wir essen. Aber jetzt interessiert er sich auch dafür, was wir essen. Er liebt es, an unserem Essen zu riechen und kriegt immer riesige Augen, wenn er was Neues „serviert“ bekommt. Ich denke manchmal, er würde am liebsten gleich mitessen 🙂 Ausserdem bilde ich mir ein, dass er versucht, das Wort „Hunger“ zu imitieren – aber das ist vermutlich Blödsinn 😉
Und was hat er sonst noch so „drauf“?
Er sollte jetzt (laut „Plan“) beginnen, Dinge in seiner Umgebung zu greifen. Hält man ihm aber etwas zum Angreifen hin schaut er es zwar fasziniert an, macht aber keine Anstalten, hinzugreifen. Wenn er aber „unbeobachtet“ auf der Couch liegt, grapscht er schon immer wieder Richtung Mobile (das natürlich ausserhalb seiner Reichweite hängt) oder nach seinem Nucki. Den erwischt er auch schon ab und zu mal und versucht dann umgehend, ihn in den Mund zu bugsieren. Was meist kläglich scheitert und ihn sehr frustriert.
Beim Füttern greift er gerne selber sein Flascherl an und probiert, was passiert, wenn er mal anzieht. Dass er dann aber nix mehr zu essen bekommt hat er noch nicht begriffen.
Sein Lieblingsplatz ist nach wie vor auf meinen Knien. Dort kann er nicht nur mich sondern auch alles um uns herum betrachten. Er versucht auch schon, sich zum Sitzen hochzuziehen, wenn ich ihm die Hände gebe. Und lässt sich anschließend nur schwer wieder überreden, sich zurückzulegen.
Auch wenn er im Arm getragen wird, möchte er alles sehen. Ihn auf einem Arm zu tragen ist allerdings schon etwas mühsam…
Wenn er sich „aufsetzt“ kann er seinen kleinen Dickkopf schon recht gut selber halten. Er trainiert dafür aber auch hart: immer ist sein Köpfchen in Bewegung. Wann immer es möglich ist, hebt er den Kopf und schaut sich um. Und kann schon mal sauer werden, wenn ihn sein Training müde gemacht hat.
Zum Glück ist er ein sehr friedliches Kind, das ich mit lustigen Geräuschen und Grimassen schnell wieder zum Lachen bringen kann. Seit gestern streckt er mir auch schon mal die Zunge raus 😛
Seine grosse Schwester liebt er abgöttisch. Meistens lacht er, wenn sie mit ihm blödelt oder ihn knuddelt. Es ist schön zu sehen, wie sich die beiden auch ohne Worte verstehen und ihren Spass miteinander haben.
Überhaupt kann er schon gut zwischen Fremden und seiner Familie unterscheiden. Als kleiner Kavalier lacht er die meisten Fremden an, ist aber nicht immer begeistert, wenn ihn die dann auch angreifen oder sogar halten wollen. Sympathie-Sache halt.
Insgesamt ist er Mia sehr ähnlich. Aber als zweites Kind ist er viel entspannter, was aber sicherlich auch daran liegt, dass wir entspannter sind. Immerhin kennen wir ja schon ein paar Tricks 🙂 Ausserdem hat er weder Neurodermitis, die Mia ja mit zweieinhalb Monaten zu plagen begonnen hat, noch die gefürchteten (und bei Mia mitunter recht heftigen) Drei-Monats-Koliken, die bei Burschen ja viel heftiger ausfallen sollen, als bei Mädchen.
Ganz ehrlich: vor denen hab ich ein bisserl Angst gehabt, als ich gehört/ gesehen hab, dass wir einen Buben bekommen. Aber unsere Hebamme hat uns geraten, mit ihm in der Trage oder dem Tragtuch spazieren zu gehen, das würde den Darm anregen. Und tatsächlich: es wirkt. Nach unserer Morgenrunde gewittert’s jedes Mal heftig in seiner Windelhose, aber es scheint ihm nur sehr selten weh zu tun.
Alles in Allem ist Konstantin ein großer, friedlicher, freundlicher, manchmal lauter kleiner Bruder.Es könnte schlimmer sein!